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Indien - Position auf dem Weltverfolgungsindex

 

Open Doors | Berichtszeitraum: 1. November 2017 – 31. Oktober 2018 (wird ständig aktualisiert)

ZUSAMMENFASSUNG

Position auf dem Weltverfolgungsindex 2019: Platz 10 / 83 Punkte (WVI 2018: Platz 11 / 81 Punkte)
Indien erreicht Platz 10 mit 83 Punkten auf dem Weltverfolgungsindex 2019. Nach Indiens Punktzahl auf dem Weltverfolgungsindex 2018 beträchtlich gestiegen war, bestand die Hoffnung, dass die Verfolgung der Christen durch Hindu-Extremisten im Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2019 abnehmen würde. Aber diese Hoffnungen wurden enttäuscht: Hindu-Extremisten führten ihre Angriffe fort und verstärkten sie sogar. Nun stehen im Mai 2019 wieder Wahlen an; es wird erwartet, dass der religiös motivierte Nationalismus einen neuen Höhepunkt erreichen wird und dass Christen und Muslime noch stärker ins Visier geraten als bisher. Es ist also möglich, dass der diesjährige geringfüge Anstieg der Punktzahl auf dem Weltverfolgungsindex nur eine sprichwörtliche „Ruhe vor dem Sturm“ darstellt.

Welche Triebkräfte sind für die Verfolgung verantwortlich?
Religiös motivierter Nationalismus: Die Entschlossenheit und Aggressivität hinduistischer Organisationen haben über die Jahre zugenommen. Sie treten mit dem Anspruch an, Indien gehöre dem Hinduismus und fordern, andere Religionen sollten aus dem Land vertrieben werden. Extremistischer Hinduismus ist mit Abstand die stärkste Triebkraft der Verfolgung in Indien – er ist allgegenwärtig, lautstark und sehr gewalttätig. Aber auch von diversen anderen extremistischen Gruppen geht Verfolgung aus, wie etwa von extremistischen Buddhisten in Ladakh, dem Neobuddhismus in Maharashtra und Uttar Pradesh sowie extremistischen Sikhs im Punjab.

Von wem geht die Verfolgung aus?
Der zunehmende Einfluss einer intoleranten Form des Hinduismus stellt die Christen in Indien vor enorme Probleme. Die gewalttätigen Angriffe von lokalen extremistischen Hindu-Gruppen sowie wütenden Mobs von Dorfbewohnern, die von hinduistischen Geistlichen aufgestachelt wurden, verhindern die Behörden nicht. Diese lokalen, staatlichen und nationalen Behörden sind oft von der hindu-nationalistischen Bharatiya Janata Partei (BJP) dominiert. Das bedeutet, dass Hindu-Extremisten quasi straffrei agieren können.

Wie äußert sich die Verfolgung?
Alle Christen in Indien sind Verfolgung ausgesetzt, da extremistische Hindus sie als Fremdkörper im Land betrachten. Sie wollen ihr Land von Islam und Christentum reinigen und schrecken auch nicht davor zurück, erhebliche Gewalt einzusetzen, um ihr Ziel zu erreichen. Christen, die einen hinduistischen Hintergrund haben, tragen in Indien die Hauptlast der Verfolgung. Sie werden beständig unter Druck gesetzt, zum Hinduismus zurückzukehren, insbesondere durch die Rückbekehrung-Kampagnen „Ghar Wapsi“ (zu Deutsch etwa „Zurück zu den Wurzeln“ oder „Heimkehr“). Oft werden sie auch körperlich angegriffen, manchmal sogar getötet.

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